Donnerstag, 25. Februar 2010

Britta hinter den Spiegeln

... häßliches Entlein - sterbender Schwan

Die "Parzivalerina" ging mir noch erstaunlich schnell von der Hand. Hier nun die Fortsetzung - hat jetzt doch länger gebraucht, als ich gedacht hätte. Ich bin nicht sicher, ob ich die anfängliche Stringenz beibehalten kann, werde wahrscheinlich doch gelegentlich Episoden aus der Zeit bis elf anfügen müssen - je länger ich über all den alten Kram nachdenke, desto mehr kommt da wieder hoch. Ich will dennoch versuchen, einigermaßen chronologisch und übersichtlich zu bleiben.

War das Leben bisher schon verwirrend und kompliziert, so verschärfte sich das mit Eintritt ins Gymnasium und allmählich einsetzender Pubertät erheblich. In der Grundschule hatte ich meine Nische, die Mitschüler hatten sich über die Jahre an mich gewöhnt und ließen mich weitgehend in Ruhe - in der neuen Klasse mußte die Hierarchie neu ausgefochten werden, Kleidung wurde doch langsam wichtiger, sozialer Status auch.
Meine Mutter hatte immer noch recht wenig Geld, kaufte daher eher preisgünstige und zweckmäßige Sachen, Gott sei Dank aber auch nichts Auffälliges mehr, was mich hätte bloßstellen können.
Hatte ich mich bis dahin mit Händen und Füßen gegen Mädchensachen gewehrt (nicht, weil sie mir etwa nicht gefallen hätten!), wurde mir jetzt langsam bewußt, dass mein persönlicher Geschmack doch sehr von dem der Jungs abwich. Ich fand über die Maßen spannend, was die Mädchen so anhatten, entdeckte, dass es Leute wie David Bowie, Bryan Ferry und Brian Eno gab, die mit Geschlechterrollen und -klischees spielten.
Mein Zimmer tapezierte ich aber dann doch lieber mit Alice-Cooper-Postern - ehe noch jemand auf komische Ideen gekommen wäre.

Körperlich tat sich bei mir nicht viel. Ich war und blieb kleiner, zierlicher und unsportlicher als die meisten meines Jahrgangs und war entsprechend unpopulär. Ein komisch undefinierbares häßliches Entlein.
Laufen konnte ich allerdings. Und Weitspringen - typisches Fluchttier eben. Das rettete mir manches Mal mein knochiges Hinterteil, weil ich zwar körperlich nicht viel zuzusetzen, aber einen unverhältnismäßig frechen Schnabel hatte. Gefääährliche Kombi.

Ungefähr um die Zeit muß ich auch den Begriff "schwul" aufgeschnappt haben - etwas offenbar extrem Schlimmes, das mit effeminiertem Verhalten und Auftreten einherzugehen schien. Mir schwante Böses.
Entsprechend überaufmerksam beobachtete ich mich selbst, fand bei mir aber keine auffällige Präferenz für Jungs. Mädchen interessierten mich allerdings so rein erotisch genauso wenig. War wohl eh noch ein bißchen früh, weil ich erst mit etwa zwölf erste Anzeichen pubertärer Veränderung zeigte.
Diese an sich schwere Krankheit nahm bei mir ohnehin einen recht sanften Verlauf: kaum Akne, keine seltsamen aggressiven Anwandlungen, nur spärlich sprießende Körperbehaarung - noch ein Grund mehr, den Sportunterricht zu hassen. Dort nämlich wurden körperliche Fortschritte akribisch beobachtet und kommentiert.
Ich blieb bis etwa 16 äußerlich mehr oder minder Kind - jedenfalls im Vergleich. Selbst ein richtig amtlicher Stimmbruch blieb mir erspart. Die Stimme wurde unmerklich ein wenig dunkler, das war's. Während die anderen mit erfundenen oder tatsächlichen ersten Erfahrungen prahlten, tat sich bei mir bis auf eher zaghafte Küsse und Herumtasten unter anderer Leute Blusen auf Klassenfeten nix.

Meine Mom, die nur halb so alt wie mein Vater, hübsch und hedonistisch war, ließ es in den Jahren zwischen Scheidung und zweitem Gatten ziemlich krachen - in den ausgehenden 60ern, anbrechenden 70ern ging die Post mächtig ab.
Eines Tages erwischte ich sie mit einer anderen Frau im Bett - was meinem persönlichen Erotikon einen weiteren verstörenden Begriff hinzufügte: "lesbisch"!
Mein Gott - was es alles gab! Sexualität war ganz offensichtlich ein brandgefährliches Minenfeld.
Das Brittalein begann unterdessen, Mamis Kleiderschrank und, wenn sich die Gelegenheit ergab, die von Freundinnen oder Verwandten zu untersuchen, weil das Bedürfnis, herauszufinden, wie es sich in den Schuhen der Hälfte der Menschheit lebt, der sie sich immer deutlicher zugehörig fühlte, drängender wurde.
Dabei galt es mit äußerster Vorsicht zu Werke zu gehen: Die Vorstellung, erwischt zu werden, gehörte zu den schrecklichsten Ängsten meiner Kindheit und Jugend.
Diese Mischung aus Angst und Wohlgefühl war aufregend, weshalb ich mich zuerst eher für einen Transvestiten (noch so ein frischentdecktes komisches Wort!), denn für transident hielt. Ich strich über Brüste, die sich nicht entwickeln wollten, klemmte, was sich schließlich doch ein wenig entwickelte, zwischen die Beine und betrachtete meine nun glatte, geschlechtslose Front, kokettierte mit dem androgynen Wesen, das mir da aus dem Spiegel deutlich entspannter und gelöster als im Alltag entgegenschaute. Das war durchaus so etwas wie Sexualität - Sex mit dem Menschen, den ich trotz aller Unzulänglichkeiten und Widersprüche am meisten liebte, dem allein ich vertraute, der meine geheimsten Geheimnisse, meine verborgensten Wünsche kannte - Mir.

Meine Mutter arbeitete von früh bis spät, ich war viel allein, wollte allein sein, ich las, verschlang Bücher, fraß Wörter, weil ich wußte, dass Sprache wie ein Schwert sein kann. Ein Schwert, das zu führen gelernt sein wollte, das es zu schleifen galt, meine einzige Waffe in einer bedrohlichen Welt voller Wölfe.
Meine schulischen Leistungen litten - naturwissenschaftliches Interesse ging mir völlig ab, Englisch und Latein waren zeit- und lernintensiv, Sport schwänzte ich, wann immer es ging - einzig in Deutsch und Geschichte war ich brilliant, und an Kunst hatte ich Spaß.
Mit meinem Vater wurde es dadurch schwieriger - wenn aus mir schon kein ganzer Kerl zu werden versprach, hätte er wohl wenigstens Erfolge in der Schule erwartet. War ich bei ihm, konnte ich mir endlose Vorhaltungen anhören oder wurde seinem Abhärtungs- und Körperertüchtigungsprogramm unterzogen, was so rein gar nicht fruchtete und nur zu weiteren Vorhaltungen führte.
Der einzig lustige Bestandteil war die Möglichkeit, Schießen zu lernen - mein Vater hatte berufsbedingt jede Menge Knarren und Britta fand das spannend; wohl nicht zuletzt, weil sie dafür echtes Talent aufwies.
Zuerst mit dem Luftgewehr auf Scheiben, Flaschen und Dosen, dann mit Walther PPK und Kleinkalibergewehr auch auf bewegliche Ziele. Einzig für die schweren Schrotflinten war ich mit meinen elf Jahren noch zu fragil.

Hauptbestandteil des recht simplen väterlichen Weltbilds war die Unterteilung in "nützlich" oder "schädlich". Maulwürfe verwüsteten den Rasen, wurden also gnadenlos mit Gift, Fallen oder Spaten eleminiert, Kreuzottern waren giftig und deshalb ihres Lebens in direkter Gartennähe nicht sicher, Spatzen machten Krach und fraßen den melodischeren Singvögeln das Futter aus dem Vogelhäuschen, während Drosseln zwar schön sangen, aber meines Vaters Vorliebe für Erdbeeren teilten, weshalb der den Garten zur drosselfreien Zone erklärte und das Brittalein dazu anhielt, dem nutzlosen Kroppzeug mit Pulver und Blei den Garaus zu machen.
Das tat sie dann auch brav, die Ellbogen bequem auf dem Schlafzimmerfensterbrett aufgestützt, durchs Zielfernrohr die Umgebung nach potentiellen Opfern scannend, weil es für jeden erlegten Schädling Anerkennung und eine Mark Blutgeld einzuheimsen gab.
Gewissensbisse hatte ich keine - die Viecher fielen ja einfach nur tot um und sahen auch aus der Nähe betrachtet nicht besonders anders aus als zu Lebzeiten: Ein- und Ausschuß hinterließen nur verwuschelte Stellen im Gefieder mit ganz wenig Blut.
Meiner Mutter erzählte ich davon nichts - die war Kriegskind und pädagogisch ambitionierte Kindergärtnerin, haßte Kriegsspielzeug und sinnloses Töten und ließ mich, als ich ihr schließlich doch davon sprach, monatelang nicht mehr zu meinem Vater.

Meine eigene Haltung änderte sich schlagartig, als ich eines Tages durch die Zieloptik zwar Federn stieben, den Spatzen aber gleichwohl auffliegen sah. Mein Vater meinte, ich hätte ihn verfehlt, ich aber sah ihn in etwa 100 Metern Entfernung am Waldrand niedergehen und bestand eigensinnig darauf, nachschauen zu laufen.

Spatzen sind mit ihrem graubraunen Gefieder zwischen trockenem Laub und Gras eigentlich nicht auszumachen - ich fand ihn dennoch, weil er just in dem Augenblick als ich eintraf, ein letztes Mal mit den Flügeln schlug.
Ich SOLLTE ihn wohl finden...
Jedenfalls nahm ich das kleine Tier vorsichtig in die Hand und sah zum ersten Mal und mit maßlosem Entsetzen, was ich vorher dutzendfach gedankenlos angerichtet hatte: Der Vogel war nicht nur einfach mausetot - er sah auch so richtig scheiße tot aus!
Die Kugel muß auf Höhe des Brustbeins eingedrungen sein, hatte Bauchdecke und große Teile der Eingeweide, sowie ein Beinchen weggerissen, das zweite hing nur noch an einer einzelnen Sehne. Wie das Tierchen mit derartigen Verletzungen überhaupt noch hatte fliegen können, ist mir bis heute ein Rätsel.
Ich war total erschüttert: Hatte wirklich ICH das getan?? Als ich wenig später zum ersten Mal Eschenbachs "Parzival" las, berührte mich die Szene, in der die Mutter ihn fassungslos um den mit dem Bogen erlegten Vogel trauernd findet, besonders stark.

Mein Vater war anfänglich ob der erfolgreichen Nachsuche begeistert, gab mir eine Mark extra, wurde dann aber mächtig sauer, weil ich nicht aufhören konnte zu flennen und ihm beschied, dass ich fortan nie, nie, niemals wieder auf Lebendiges zu schießen gedächte.
Zurück bei meiner Mom MUSSTE ich einfach davon erzählen. Die rief sofort meinen Vater an und kriegte sich furchtbar mit ihm in die Haare, weil er in keiner Weise einsehen mochte, dass man Elfjährige nicht zum Töten anhält und seinerseits Gift und Galle spuckte, weil meine Mutter mich seiner Meinung nach zum Waschlappen erzöge.
Jedenfalls mußte er fortan selbst die heimische Tierwelt dezimieren, schleppte mich aber noch mit zur Jagd, wo ich mich wenigstens als Treiber nützlich machen sollte. Das hatte erst ein Ende, als ich Zeuge wurde, wie einer seiner Spießgesellen einem Hasen die Hinterläufe wegschoß, und er dem wie ein Kind schreienden Tier (und Hasen schreien LAUT!) mit meinem Treiberstock den Schädel einschlagen mußte, was erst nach drei-vier Hieben gelang.
Ich übergab mich in hohem Bogen, was mein Vater hochgradig blamabel fand.
Von da an durfte ich mit Stiefmutter und kleiner Halbschwester das Haus hüten, wenn er seinen Mords-Spaß hatte.

Meine Mutter blieb eine ganze Weile voll des gerechten Zorns - aber ein wenig gaben ihr die Vorwürfe schon zu denken: hatte sie früher meine Mädchenhaftigkeit niedlich gefunden (entschädigte sie ein wenig für die Tochter, die sie nie bekommen hat), meinte sie nun, ein wenig Sport und etwas männlichere Interessen könnten mir nicht schaden.
Was?? Sport?? Little Me?? Never! Voltegiert hätte ich gerne - das aber war teuer und damals noch mehr als heute ein ziemliches Mädchen-Ding... Oder Tanzen vielleicht? Als eine Sportlehrerin an der Schule eine Tanz-AG anbot, in der sie auch Ballet zu unterrichten versprach, war ich sofort Feuer und Flamme.
Neben mir ließ sich nur noch ein weiteres XY-chromosomales Zellhäuflein auf dieses Wagnis ein - und so hüpften wir mit einem Schwarm Mädchen um die Wette, was zwar furchtbar Spaß machte (und Brittalein war da doch tatsächlich mal richtig gut!), aber auch nicht eben dazu beitrug, mein Ansehen bei meinen Mitschülern zu stärken, die sich an den Turnhallenscheiben die Nasen plattdrückten und sich köstlich ammüsierten. "Sterbender Schwan" war einer der noch witzigeren Kosenamen, die mir die nur wenige Monate währende Eskapade eintrug.
Weil meine Eltern aber weiter quengelten, ging ich schließlich zu den Pfadfindern: Zelten, Feuer zu machen und darauf dann zu kochen, fand ich cool. Mädchen hatte es da auch und ich kam erstaunlich gut zurecht.

Gar nicht zurecht kam ich hingegen in der Schule: Was mich nicht interessierte, wurde hartnäckig ignoriert, was Lernaufwand erforderte, fiel mangels Zeit und Lust hinten runter - ich war vollauf mit meinen inneren Welten beschäftigt, oder damit, Mitschüler und Lehrer mit meiner sich ständig selbstnachschärfenden Zunge in den Wahnsinn zu treiben.
Bis zur Quarta wurstelte ich mich noch irgendwie so durch - in der Achten aber ging ich dann mit Pauken, Trompeten und vier wohlverdienten Fünfen glorios den Bach runter.

Hätte mir eine Lehre sein können, war es aber nicht: Als das Halbjahreszeugnis ähnlich katastrophal zu werden versprach und die Rückstufung in die Realschule drohte, schleppte mich meine Mutter, die sich langsam nicht mehr sicher war, ob sie da nun eine hoffnungslose Doofbratze oder bloß ein stinkfaules Stück aufzog, zu einem Kinderpsychologen, um meinen Geisteszustand überprüfen zu lassen.
Der Test dauerte drei Nachmittage, war lustig, und zeitigte ein Ergebnis, dass man mir erst verschweigen wollte, dann aber doch mitteilte: 35 über'm Durchschnitt, nur 17 vom alten Einstein entfernt und mithin mehr als genug, um sich zum Abi zu mogeln, wenn man nur wenigstens mit einem halben Ohr dem Unterricht zu folgen bereit wäre.
Stinkfaul, renitent und lernunwillig also.
Das Familiengericht tagte und verurteilte das Brittalein einstimmig zu einer zeitlich nicht begrenzten Haftstrafe in einem Internat an der Ostseeküste.
Der fiel in ihrer kindlichen Einfalt natürlich nix besseres als "Hanni und Nanni" ein, weshalb sie sich auf diese aufregende Veränderung geradezu freute.

Los gings mit zwei Koffern, Bettdecke, Kopfkissen und Kuscheltier(!) - raus aus dem Feuer, geradewegs in die Bratpfanne!
Das Internat erwies sich als Ansammlung schmuckloser Gebäude nebst Kapelle direkt an der Strandallee - das Zimmer, in das sie mich steckten, war fast militärisch karg möbliert und von fünf anderen 13 bis 15-jährigen Drop-Outs bewohnt, die mich mißtrauisch musterten. Gleich in der ersten Nacht konnte ich dreimal mein Bettzeug im Vorgarten aufsammeln gehen, das die Widerlinge aus eben dem Fenster geworfen hatten, aus dem wenige Wochen zuvor mein Vorgänger gesprungen war, weil er die fortgesetzten Quälereien nicht mehr ertragen mochte.
Ein Sprung aus dem ersten Stock reicht selten, um sich den Hals zu brechen - für einen Beinbruch langte es aber und erfüllte so seinen Zweck: Heimatschuß quasi.
Mädchen gab es zwar auch, die wurden aber im "Mädchenhaus" unter Verschluß gehalten, während man mich ins "Alte Jungenhaus" pferchte (es gab noch ein "Neues Jungenhaus", ein "Haus an der Timme" und die putzige Kapelle, in die man uns dreimal die Woche zur Andacht trieb).

Britta, das schlaue kleine Ding, merkte schnell, wie der Hase lief, nahm Abschied von Hanni-und-Nanni-Phantasien und Kuscheltier (Hallo?? Ich war 14! Da geht so was nun wirklich gar nicht mehr!) und beschloß, sich von den doofen Jungs nicht unterkriegen zu lassen.
Die wiederum schlugen sie in der ersten Zeit oft genug windelweich - bis sie merkten, dass sie sie zwar mühelos vermöbeln konnten, aber anschließend so hartnäckig, nachtragend und zunehmend skrupellos von ihrer Revolverschnauze unter Feuer genommen wurden, dass sie bald keiner mehr mit der Kneifzange angefaßt hätte.

Das häßliche Entlein mauserte sich, wurde indess nicht zum Schwan, sondern mutierte zum giftig schillernden Reptil, zur präventiven Giftspritze, die Angriff für die beste Verteidigung hielt, nicht länger Opfer sein wollte und lieber andere trat, als selbst getreten zu werden.

Der Schwan, der ich hätte werden wollen, starb - was gut war in mir mußte sterben, wenn ich leben wollte.

.

11 Kommentare:

  1. Einen besseren start, deinen blog zu lesen, hätte ich gar nicht hinlegen können. Danke für die Einblicke in den Beginn deines erkennens und Wandelns. ich schau mich demnächst mal noch etwas gründlicher bei dir um. Liebe Grüße Shoushou

    AntwortenLöschen
  2. Traurig, direkt, ehrlich - so offen zeigen sich wenige.

    Marion

    AntwortenLöschen
  3. Oh ist das traurig *schnief* Das mit den Vögeln finde ich schlimm und Dein letzter Satz hats wirklich in sich *soifz*

    Ich war auch im Internat - in einem reinen Mädcheninternat. Echt schrecklich solche Einrichtungen!

    Ich glaube aber nicht, dass alles was in Dir gut war gestorben ist - nein, nein!

    Ich drück Dich ganz feste
    Sissy

    AntwortenLöschen
  4. Beste Britta von allen, ich hab soo gehofft, dass es bald weitergeht:-) Wenn dein Stil sich damals entwickelt hat, dann meine sportliche Hochachtung. Ist schon ganz schön toll, wie du so schreibst, das muss der Neid dir lassen.
    L

    AntwortenLöschen
  5. @Shoushou: Oh - herzlich willkommen! :-)

    @Marion: Ach, weißt Du... ich wünschte, ich hätte mehr von DEINEM Mut und DEINER Offenheit besessen - gerade damals...

    @Sissy: Ja - Mädchen schinden einander anders - aber nicht weniger grausam. Scheint für "Zwangsvergesellschaftung" symptomatisch, dass sich eben KEINE Solidarität entwickelt, sondern bloß Hauen und Stechen... :(

    Doch - ich war innerlich wie tot - und wenn ich das nicht gemerkt hätte, wäre ich es vermutlich heute noch.
    Die "Wiederbelebung" war mühsam und langwierig.

    @Lily: *lacht* Ich habe ja damals alles andere links liegengelassen und mich ausschließlich auf Sprache konzentriert. Hätte ich mich mit einem Tier vergleichen sollen, wäre mir eine Winkerkrabbe eingefallen: kleiner, zappeliger Körper mit einer einzelnen, riesigen Schere... ;)

    AntwortenLöschen
  6. Was mir hier immer wieder auffällt, liebe Britta, ist die wirklich weibliche Art, in der du schreibst. Das hat nichts mit dem rosa Hintergrund zu tun, sondern nur mit dem Stil und der Weltsicht. Hundertpro weiblich.

    AntwortenLöschen
  7. Hmm...das ist weniger eine Frage des "Könnens", als viel mehr eine des "Nicht-anders-Könnens".
    Ich kann bis zu einem bestimmten Punkt männliches Verhalten, männlichen Ausdruck imitieren - aber ich habe es nie fertiggebracht, wie ein Mann zu denken. "Männisch" ist für mich wie eine Fremdsprache: Ich verstehe es so einigermaßen, und habe lernen müssen, es zu sprechen.
    Für mich war das anstrengend, weil ich immer erst Denken in Sprechen übersetzen mußte, für mein Gegenüber blieb immer eine schwerbestimmbare Irritation, weil ich nie so natürlich wirkte, wie es ein "Muttersprachler" getan hätte.
    Erst, seit ich rede und schreibe, wie mir der Schnabel (und das Hirnchen!) gewachsen ist, vermag ich wirklich auszudrücken, wie mir ums Herz ist. Ich werde seither deutlich besser verstanden - seltsamerweise sogar von Männern.

    AntwortenLöschen
  8. Mir sagt man immer nach, ich schriebe "wie ein Kerl"- was mir aber bisher nicht ermöglicht hat, den Mann an sich auch nur ein Fünkchen besser zu verstehen, als wenn ich taub und blind wäre und mein Leben unter einer Wolldecke verbracht hätte.
    Daran haben auch zwei Ehen nichts geändert.

    AntwortenLöschen
  9. ich lese und lese... texte und kommentare... und bin berührt und freue mich und bleibe gern - wirklich.

    AntwortenLöschen
  10. @Lily: Ja... ich finde männliches Denken auch sehr fremdartig. Selbst wenn Frauen und Männer zu den gleichen Ergebnissen kommen - war der Weg dahin meist völlig unterschiedlich.
    Alex sagt, dass er meist nach einer Art "Ausschlußverfahren" vorgeht - ich versuche immer alles irgendwie unter einen Hut zu bringen und in das Endergebnis einfließen zu lassen. Diskutieren wir irgendetwas, empfindet er mich als konfus und umständlich, während ich finde, dass er simplifiziert.
    Frauen finden oft, dass ich Dinge gut auf den Punkt bringe. Erzähle ich Alex genau dasselbe, guckt er groß und fragt, was ich ihm denn nun eigentlich sagen will...
    Als wenn unsere Hirne mit unterschiedlichen Betriebsystemen liefen. :-/

    @Rebhuhn: Oh - das freut mich! *strahl*
    Meine Antworten auf Deine Fragen hast Du gefunden?

    AntwortenLöschen
  11. wenn du vorige kommentare von mir meinst, dann ja :).

    AntwortenLöschen